Redebeiträge der Kundgebung „Unsere Solidarität gegen euer Scheißsystem – Antifaschistische Selbstorganisation aufbauen!“

Am vergangenen Samstag (30.01.) fand die Kundgebung Unsere Solidarität gegen euer Scheißsystem – Antifaschistische Selbstorganisation aufbauen! in Erfurt statt.

Radio F.R.E.I. war vor Ort, hat sieben Redebeiträge aufgezeichnet und in einem Beitrag zusammengefasst:

Die Redebeiträge in voller Länge könnt ihr hier nachhören.

Diese zeigen den Unwillen staatlicher Behörden auf, rechte Tatmotive als solche zu benennen und gegen die Täter:innen konsequent vorzugehen. Beispiele dafür sind der Angriff auf „alternativ gekleidete Jugendliche“ an der Staatskanzlei, sowie auf das AJZ Erfurt und die Kirmesgemeinschaft in Ballstädt. Das brutale Zusammenschlagen dreier Personen im Erfurter Herrenberg sowie die Morde  an Hartmut Balzke, Ireneusz Syderski und Heinz Mädel.

Die Beiträge machen klar, dass es sich hier nicht um traurige Versäumnisse, sondern strukturelle Probleme in den ‚Sicherheitsbehörden‘ handelt. Ein Staat, der an sich rassistisch und sexistisch aufgebaut ist, der Menschen nach einer kapitalistischen Verwertungslogik betrachtet, kann kein Verbündeter im Kampf gegen Nazis sein.

Danke an alle Antifaschist:innen, die immer wieder wichtige Aufklärungsarbeit leisten und sich dem Ganzen in den Weg stellen. Danke an alle, die gesprochen haben, danke an alle, die da waren. Danke an alle Recherchegruppen. Organisieren wir uns!

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30.01. 14 Uhr: Unsere Solidarität gegen euer Scheißsystem!

Unsere Solidarität gegen euer Scheißsystem – Antifaschistische Selbstorganisation aufbauen!  

Kundgebung 30.Januar 2021  – 14Uhr Fischmarkt (Erfurt)

25.Januar 2003, Erfurt: Hartmut Balzke und sein Begleiter werden brutal niedergeschlagen. Der 48 jährige Hartmut verliert das Bewusstsein und stirbt zwei Tage darauf im Krankenhaus an den Folgen. Sein Mörder: ein 23 jähriger Neonazi, der zu diesem Zeitpunkt bereits vorbestraft war wegen Körperverletzung und zeigen des Hitlergrußes.  Das Ergebnis der Ermittlungen: Eine politische Dimension der Tat sei nicht erkennbar.

17./18.Juli 2020, Erfurt: Eine Gruppe junger Menschen wird von 20 vermummten Männern massiv attackiert. 5 Menschen werden verletzt. Einer von ihnen lebensbedrohlich. Bei einem großen Teil der Tätergruppe handelt es sich um bekannte Gesichter aus der rechten Erfurter Kampfsportszene. Polizei und Presse sprechen von einem „Aufeinandertreffen alkoholisierter Gruppen“.

31.Juli/1.August 2020, Erfurt: Drei Jugendliche aus Guinea werden von 12 Angehörigen des ehemaligen Neonazi-Zentrums am Herrenberg angegriffen. Die Folge: Einer der Jugendlichen wird so schwer verletzt, dass er vorübergehend in Lebensgefahr schwebt. Die Reaktion der Staatsanwaltschaft: Es werden Ermittlungen gegen die Betroffenen aufgenommen, weil man den Täter*innen abkauft, sich lediglich gewehrt zu haben.

In jedem dieser Fälle sind Menschen durch neonazistische Angriffe verletzt worden, in einem davon ist sogar ein Mensch gestorben. Sie stehen beispielhaft für zahlreiche weitere Fälle in Erfurt, Kaltland und überall und führen uns die omnipräsente Gefahr rechter Angriffe nochmals vor Augen. Was sie uns aber noch deutlicher zeigen: Der Staat und seine Behörden sind weder in der Lage, noch gewillt sich Nazis aktiv entgegenzustellen. Diese Erkenntnis ist weder überraschend noch neu.  Schon längst haben wir keine Erwartungen mehr an ein kapitalistisches System, das jeden Tag Menschen abschiebt, das Abtreibungen illegalisiert und repressiv gegen Antifaschist*innen vorgeht. Kurz gefasst: Wir haben keine Erwartungen an ein System, das in sich zutiefst rassistisch, sexistisch, queerfeindlich und antisemitisch ist und das erst das Klima geschaffen hat, in dem sich die Täter*innen frei und ungehindert bewegen können. Einmal mehr wird klar: Alles muss Mensch selber machen!

Kommt am Samstag, 30. Januar, um 14:00 auf den Fischmarkt und seit gemeinsam mit uns angepisst und laut gegen das Scheißsystem. Solidarisch und empowernd für mehr antifaschistische Selbstorganisation!

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#WeNeverForgetOuryJalloh – Initiative ruft für den 07.01. zu dezentralem Gedenken auf

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh ruft in diesem Jahr (16 Jahre nach der Ermordung Oury Jallohs durch deutsche Polizist_innen) auf Grund der COVID-19-Pandemie zu dezentralen Gedenken am 07.01.2021 auf. „Mit lokalen, selbstorganisierten Aktionen – kollektiv oder einzeln – je nach Umständen und Möglichkeiten unter #WeNeverForgetOuryJalloh wir alle gemeinsam unserem ermordeten Bruder Oury Jalloh und unseren Geschwistern gedenken.“

Wir fordern Aufklärung und Konsequenzen des Oury Jalloh-Komplexes! Wir gedenken den in Dessau Ermordeten: Oury Jalloh, Hans-Jürgen Rose und Mario Bichtemann. Sowie Alberto Adriano und Yangjie Li.

„Wir wollen auch all unseren Geschwistern gedenken, die in Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt durch rassistisch motivierte Gewalt von Polizei und Nazis umgebracht worden, von Justiz und Staat entehrt und unterdrückt und von einer schweigenden Masse an Zivilbürger:innen in Deutschland vergessen werden.“

Haltet die Fälle in der Öffentlichkeit. Kämpft für deren Aufklärung und gegen das mörderische System, dass die Täter*innen deckt und die Opfer bzw. Betroffenen kriminalisiert.

Neben den dezentralen Aktionen wird eine Demo in #Dessau stattfinden. Diese beginnt 14 Uhr mit einer Kundgebung am Hauptbahnhof, anschließend gibt es eine Demo zum Polizeirevier. Von dort gibt es ab 15 Uhr einen Livestream: https://www.twitch.tv/daswarmord

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh sammelt außerdem Fotos, Videos etc. der dezentralen Aktionen:

“ 1. Bitte veröffentlicht Fotos/Videos eurer Aktion möglichst zeitnah auf euren sozialen Medien sowie unter den Hashtags: #WeNeverForgetOuryJalloh bzw. #Oury Jalloh !

Bitte schickt uns eure Fotos/Videos bestenfalls über WeTransfer (https://wetransfer.com/)möglichst schnell an unsere Mailadresse: direkt nach Dessau, damit wir diese zwischen 15 und 16:30 Uhr mit einem Beamer an das Polizeirevier projizieren können !

Falls euch dieses nicht möglich ist, weil eure Aktion z.B. erst am Abend stattfinden wird, schickt und uns bitte trotzdem im Anschluss alle eure Fotos/Videos, die ihr veröffentlicht sehen möchtet, damit wir diese dann auf unseren sozialen Medien zusamentragen und verbreiten können !

Hier nochmal eine Übersicht zu den uns bislang bekannten Aktionen für den 7.1.2021

https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/

KUNDGEBUNGEN am 7.1.21 / Aufruf / Karawane Wuppertal

Falls eure Aktion noch nicht auf unserer Homepage steht, bitte schreibt uns eine Mail oder meldet euch über Facebook.“

Informationen findet ihr bei der Intiative in Gedenken an Oury Jalloh: https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/

Der WDR hat im vergangenen Jahr zudem eine Podcast-Reihe veröffentlicht, welche die Geschehnisse zusammenfasst. CN/ TW (Gewalt,Tod, Rassismus): Die Täter_innen, aber auch die Ermittlungsbehörden handelten grausam. Diese spiegelt der Podcast wieder. https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-tiefenblick/oury-jalloh/index.html

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#NoIMK Adbusting

Die Aktionsgruppe #keineIMK hat sich gestern Nacht auf den Weg gemacht und in Weimar und Erfurt an vielen Orten deutlich gemacht: Wir brauchen keine Innenministerkonferenz!
Großartige Adbusting-Aktion, danke dafür!

Morgen, am Freitag, den 11.12. findet in Weimar außerdem der Gegenprotest zur Innenministerkonferenz unter dem Motto „Solidarity will win! statt. Alle Infos dafür findet ihr
hier

Weitere Fotos und ein ausführliches Statement findet ihr hier: #NoIMK Adbusting

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Solidarisch durch die Krise! Auf zum Protest gegen Verschwörungsideologien und Nazis am 12.12. in Erfurt

In Erfurt kündigen sich am Samstag 3000 Querdenker an. Eine kleine Gruppe ruft zum Gegenprotest auf. Wir sehen uns am Samstag, 12.12. um 15:30 Uhr am Anger.

Aufruf:
Unter Einhaltung des Mindestabstandes dürfen wir anhand der 3000 angekündigten Querdenker unseren Protest nicht am Domplatz kundtun. Sollte es dort doch Platz genug geben, ist Verlegung auf den Domplatz möglich.

Diesen Samstag: Masken auf & auf die Straße gegen VerschwörungsIdiot*Innen & Neonazis!
Frust? Keinen Bock mehr auf Corona? Nase voll vom Mund-Nasen-Schutz? Kneipenentzug? Prekäre Lebensumstände und Existenzängste? Alles verständlich, alles nachvollziehbar!

Das Einzige, was nicht in Ordnung ist, ist den Frust darüber maskenlos und Schulter an Schulter mit Faschisten zum Ausdruck zu bringen. „Querdenken“ hat am Samstag, den 12.12., eine große Versammlung auf dem Domplatz angemeldet.

Aber nicht mit uns, denn:
„Querdenken“ ist eine Bedrohung für unser aller Gesundheit & unser politisches Klima, da rechtes und völkisches Gedankengut sich so unter dem Schleier der „bunten Mitte der Bevölkerung“ immer weiter breitmacht, während die Todeszahlen in einem nicht ertragbaren Ausmaß ansteigen. Höchste Zeit, das nicht mehr wortlos hinzunehmen!

Lasst uns auch in Zeiten der Pandemie, zeigen, dass wir diese Vereinigung und ihre Viren nicht in Erfurt haben wollen! Lasst uns mit Abstand, aber entschlossen, für eine solidarische, weltoffene und antifaschistische Gesellschaft zusammenstehen und fundierte Kritik an der aktuellen Politik zur Eindämmung des Virus äußern.

Kommt am 12.12. ab 15:30 zum Anger und bringt Transpis, Plakate oder einfach eure Freund*Innen mit. Oder, falls ihr wegen der hohen Infektionszahlen lieber zuhause bleiben wollt: Gestaltet eure Fenster & Balkone mit klaren Statements gegen die Querdenker*Innen!
Außerdem wollen wir den bisherigen Opfern von COVID-19 in Thüringen (469, Stand 08.12.) gedenken. Dafür brauchen wir eure Hilfe: und zwar in Form von Kerzen!

Weitere Infos, hier:
https://twitter.com/kaffeetrichter/status/1336642804295098369/photo/1

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