Kein Bock mehr, dass Querdenker*innen, Neonazis und Antisemit*innen die Stadt vollhusten, ihre verschwörungsideologischen Mist verbreiten und Menschen angreifen? Nase voll davon, dass die Bullen die Faschos und Schwurbler jede Woche auf’s Neue gewähren lassen und gleichzeitig antifaschistischen Protest attackieren und kriminalisieren?
Auch in Erfurt gab es zuletzt am Samstag einen Autokorso der Coronaleugner*innen-Gruppe „Thüringen steht zusammen“ mit mehreren hundert Fahrzeugen – schillernd dekoriert im Farbspektrum schwarz-rot-gold bis schwarz-weiß-rot. Wir wissen – egal wo: Cops regeln das nicht. Also: Selbst organisieren, Antifa Area etablieren!
Deshalb am Montag auf auf nach Weimar! Am 19. April rufen Weimarer Gruppen und Bündnisse (u.a. Fridays For Future Weimar und Migrantifa Weimar) zum Aktionstag auf. Die Losung: „Mit Solidarität und Antifaschismus durch die Krise“. Bezugsgruppen bilden, Maske auf, Abstand halten und Go!
GEMEINSAME ANREISE Reisegruppe Erfurt trifft sich 17:20 Uhr vorm Hbf EF. (Zug fährt 17:36, Gleis 8a). Nehmt eure Freund:innen, nen warmen Pulli und ne Maske mit. Demo-Hashtag des Tages auf Twitter: #we1904
Der Aufruf zum Aktionstag „Mit Solidarität und Antifaschismus durch die Krise – Das ist unsere Stadt!“ am 19. April 2021:
„Seit nunmehr einigen Monaten „spaziert“ jeden Montagabend eine größere Menschengruppe gemeinsam mit Verschwörungsgläubigen und Seite an Seite mit bekannten Neonazis unangemeldet durch die Weimarer Altstadt. Sie leugnen hierbei nicht nur die Covid-19-Pandemie oder das Risiko des Virus, sondern verbreiten gleichzeitig rechte und antisemitische Ideologien. Es geht den „Querdenker*innen“ hierbei nicht um die Formulierung einer sachlichen Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen oder darum, die Situation für alle Menschen zu verbessern, sondern letztlich um den Erhalt der eigenen Privilegien. Ihr egoistisches Handeln zeigt sich, indem sie bewusst sinnvolle Maßnahmen gegen die Pandemie – wie Abstand oder Mund-Nasen-Bedeckungen – verweigern. Die städtische Versammlungsbehörde lehnt es unterdessen ab, die in der Spitze bis zu 150 Demonstrant*innen zählenden Aufzüge als solche zu werten und sieht zu, wie Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nicht eingehalten werden. Gleichzeitig werden kritische Beobachter*innen, die das Geschehen dokumentieren, wiederholt von der Polizei kontrolliert, rechtswidrig durchsucht oder erhalten Platzverweise. Am Rande der „Montagsspaziergänge“ kommt es immer wieder zu Bedrohungen und Angriffen durch Querdenker*innen gegenüber Journalist*innen sowie Antifaschist*innen.
Schon ein halbes Jahr lang kommt es in Weimar wiederholt zu rechten Angriffen: Neonazis treffen sich auf dem Wielandplatz, rufen rechtsradikale Parolen und bedrohen Passant*innen. In der Schiller- und Steubenstraße wurden Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust und des deutschen Faschismus mit Farbe übersprüht. Plakate in Gedenken an die Opfer des rechten Terrors von Hanau wurden in der Westvorstadt mit Farbe beschmiert, abgerissen oder entwendet. Die Fensterscheiben der Bäckerei „Brotklappe“ oder des Burger-Restaurants „Franz&Willi“ wurden mit Farbe beschädigt, weil dort die gleichen Plakate angebracht waren. Die Fensterscheibe der Bar „Reservebank“ wurde eingeschlagen, um ein Black-Lives-Matter-Plakat zu entwenden. Die Fensterscheibe und Teile der Inneneinrichtung des Cafés „Spunk“ wurden sogar gezielt mit einem Ziegelstein zerstört. Jugendliche hören lautstark Rechtsrock vor dem Bauhaus-Museum. Eine Ausstellung des Netzwerk Antirassismus Weimar zum Internationalen Tag gegen Rassismus am Jugend- und Kulturzentrum Mon Ami wurde zerstört.
Viele Bewohner*innen in unserer Stadt – insbesondere migrantisierte Menschen und alternative Jugendliche – sind nicht zuletzt wegen dieser Ereignisse verunsichert und haben Angst um ihre psychische sowie körperliche Unversehrtheit. Diese gesellschaftlichen Zustände können und möchten wir nicht weiter akzeptieren.
In den letzten Wochen wurde durch eine Hausbesetzung sowie eine antifaschistische Spontandemonstration deutlich, dass es in Weimar genügend Menschen gibt, die sich für ein solidarisches Zusammenleben aller Bewohner*innen in unserer Stadt einsetzen. Wir möchten an diese Aktionen anknüpfen und am 19. April 2021 kollektiv den öffentlichen Raum selbstbestimmt zurückgewinnen. Mit vielen verschiedenen Kundgebungen möchten wir zeigen, dass wir uns von den Rechten und ihrer Gewalt nicht einschüchtern lassen. Nehmen wir uns gemeinsam mit all unseren Freund*innen Weimars Straßen und Plätze. Bitte haltet dabei 1,5 Meter Abstand und tragt eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung.
METAWARE / 18:30 Uhr, Herderplatz
Fridays For Future Weimar / 18:30 Uhr, Donndorfbrunnen
Migrantifa Weimar / 18:30 Uhr, Theaterplatz
YMRoR (Rhythms of Resistance) / 18:30 Uhr, Frauenplan
WEUNITED / 18:30 Uhr, Marktplatz
Gemeinsam gegen Verschwörungsmythen und Coronaleugner*innen!
Für ein Ende der rassistischen und neonazistischen Gewalt!
Mit Solidarität und Antifaschismus durch die Krise!“