Wer „NIE WIEDER“ fordert…..muss mit Israel solidarisch sein

Anlässlich der heutigen Fahrraddemo zum 8. Mai veröffentlichen wir ein Statement einiger Genoss*innen von „Alles muss man selber machen“ zu Israel und sekundärem Antisemitismus:

Wer NIE WIEDER fordert…..muss mit Israel solidarisch sein

Sekundärer Antisemitismus

Durch das militärische Eingreifen der Alliierten, woran wir heute am 8 Mai erinnern, wurde der Barberei des Nationalsozialismus ein Ende gesetzt, aber dadurch verschwand der Antisemitismus noch lange nicht aus der Gesellschaft.

Die Deutschen wünsch(t)en sich Entlastung von der Verantwortung des NS und so entstand der sekundäre, schuldabwehrende Antisemitismus, welcher bis heute fester Bestandteil der Erinnerungspolitik ist. „Nicht trotz, sondern wegen Auschwitz“, werden Jüd:innen für die Folgen der Shoah verantwortlich gemacht und der Holocaust wird zur negativen Störung des nationalen Selbstbildes. Der sekundäre Antisemitismus trägt besonders zur gesellschaftlichen Selbstentlastung und als Rechtfertigung für den Antisemitismus bei.

Die historischen Stereotype des Antisemitismus beziehen sich vor allem darauf, dass „die Juden (…) mächtig, einflussreich und geldgierig“ seien, er teilt mit dem völkisch-rassistischen Antisemitismus die völkischen Segregationswünsche ebenso wie den projektiven Wahn – wie man ihn zum Beispiel in den Reihen der „Querdenker“ findet, wo jüdische Strippenzieher sowohl für die Erfindung einer Pandemie wie auch für gechippte und tödliche Impfstoffe verantwortlich sein sollen.

Auch Motive des sekundären Antisemitismus begegnen uns auf Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, wenn Menschen einen Davidstern mit der Aufschrift „ungeimpft“ tragen und damit eine Parallele zu jüdischen Menschen im NS imagnieren. Diese infame Geste relativiert und bagatelisiert die Shoah und ihre mörderischen Gräueltaten und macht die Deutschen erneut zu Opfern – weil sie eine Maske tragen müssen..

Antizionistischer/ antiisraelischer Antisemitismus

Antizionistischer oder antiisraelischer Antisemitismus findet sich überall. Dem Staat Israel wird die Ermordung von Kindern vorgeworfen, was an die antisemitschen Unterstellungen des Ritualmordes im Mittelalter anknüpft. Auch wird häufig von einer sogenannten „Israel-Lobby“ gesprochen, was an das ältere antisemitische Stereotyp von der „jüdischen Weltherrschaft“ anknüpft. Angebliche oder tatsächliche Handlungen der israelischen Politik werden auf die jüdische Religion zurückgeführt, Jüd:innen werden als Grundübel der Welt angesehen und die israelische Politik mt den nationalsozialistischen Verbrechen gleichgesetzt.

Um israelfeindliche Aussagen zu erkennen, hilft häufig der „Drei D-Test“ (Natan Sharansky):
Dämonisierung (bspw. Israel wird als Inkarnation des Bösen dargestellt und hat die Schuld am Nahost-konflikt), Delegitimation (Existenzrecht Israels wird in Frage gestellt) und Doppelstandards (andere Maßstäbe werden zu Beurteilung von Handlungen, Aussagen etc. herangezogen).

Es muss klar sein: Es braucht einen israelischen Staat!

Der Holocaust (die Shoah) als Singularität in der Geschichte aufgrund seiner qualitativen Besonderheit, die sich aus dem Wunsch nach der totalen Vernichtung und der Organisiertheit dessen zusammen setzt. Daraus muss ein Schutzraum/Refugium für Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt folgen. Diesen stellt der Staat Israel da, ein Staat, der über militärische Mittel verfügt, um sich zu verteidigen und nie mehr Opfer zu sein.
Deswegen muss wer „Nie wieder“ fordert auch solidarisch mit Israel stehen.

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