Abschiebealarm 12.10.: Sammelabschiebung in Balkanländer

In den letzten Wochen hat im Speziellen die Ausländerbehörde Erfurt viele Abschiebungen organisiert und durchgesetzt.Am 12.10. ist die nächste bundesweite Sammelabschiebung in Balkanländer geplant. Bitte leitet daher diese Information an potentiell betroffene Personen weiter.
Bei Unterstützungsbedarf können sich Menschen an an das Netzwerk Soli-Asyl wenden.

Deportation Alarm PRISTINA/KOSOVO
There is information that the next mass deportation to PRISTINA/KOSOVO
will take place on MONDAY, 12. Oktober.
Some info on resisting deportations:
https://noborderassembly.blackblogs.org/resistance-against-deportations/
———————————–
Ka informacione që dëbimi tjetër masiv në PRISHTIN/KOSOVO do të bëhet të
E HONN, 12 tetor.
Disa informacione mbi rezistencën ndaj dëbimit:
https://noborderassembly.blackblogs.org/resistance-against-deportations/
———————————–
Постоје информације да ће се следећа масовна депортација на
ПРИСТИНА/КОСОВО одржати у ПОНЕДЕЛЬНИК, 12 октября.
Неке информације о отпору депортацији:
https://noborderassembly.blackblogs.org/resistance-against-deportations/
———————————–
Es gibt Informationen, dass die nächste Sammelabschiebung in den KOSOVO
(PRISTINA) am MONTAG, 12. Oktober stattfinden wird.
Einige Informationen zum Widerstand gegen Abschiebungen:
https://noborderassembly.blackblogs.org/de/widerstand-gegen-abschiebungen/

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Abschiebealarm 12.10.: Sammelabschiebung in Balkanländer

Redebeitrag aus Jena

Am vergangenen Samstag, den 3. Oktober 2020 haben in Jena ca. 250 Menschen für die Aufnahme von Geflüchteten aus Griechenland und Suhl demonstriert. Der Flüchtlingsrat Thüringen schlägt in seinem Redebeitrag eine Brücke von Moria nach Thüringen und fordert ein Suhl-Tribunal zur Aufarbeitung der (zahlreichen) Vorfälle in diesem Lager:

Liebe Freundinnen und Freunde,

und nun stehen wir wieder hier, um die Forderungen zur Aufnahme und für die Freiheit von Schutzsuchenden erneut hör- und sichtbar werden zu lassen. Nach unzähligen Appellen und Forderungen, nach Aktionen, Demonstrationen und nach den gewaltvollen Ereignissen in in dem Erstaufnahme-Lager in Suhl. Wir haben es mehrfach gesagt und wir sagen es wieder: wir haben Platz! Wir sind bereit, Menschen aufzunehmen, um ihnen hier und jetzt, Schutz und Zuflucht zu bieten.
Und alle Worte und Forderungen haben die Verantwortungsträger*innen nicht gekümmert. Sie sind immer wieder angebrandet an den Mauern der Festung Europa. Jeder vernünftige Plan, jedes Programm und jeder Ruf nach Evakuierung, wurde entweder nicht gehört, wurde verzögert oder ist gescheitert am politischen Spiel von Zuständigkeiten und Verantwortung – am politischen Spiel mit Menschenrechten. Und es gibt sie, die Schuldigen und Verantwortlichen für Moria und Suhl und es gibt keine Ausreden. Von allem gibt es Videos, Fotos und Berichte. Niemand kann heute mehr behaupten, von allem nichts gewusst zu haben.
Moria war schon lange eine Katastrophe und die ist absehbar in Flammen aufgegangen. Moria ist abgebrannt und hätte nie wieder aufgebaut werden dürfen – nicht dort und nicht an einer anderen Stelle. Das Feuer ist die Konsequenz einer europäischen Flüchtlingspolitik, die auf Abschottung und Abschreckung setzt. Einer Flüchtlingspolitik, die tötet und die Schutzsuchende in den Lagern über Jahre alleine ließ.

Die Bundesregierung hätte die Möglichkeit gehabt, die Situation in Moria zu entschärfen. In Deutschland haben über 170 Kommunen, Städte und Länder ihre Aufnahmebereitschaft seit geraumer Zeit unzählige Male bekundet. Thüringen und Berlin haben Landesaufnahmeanordnungen beschlossen. Bundesinnenminister Seehofer hat diese Solidarität und Bereitschaft jedoch blockiert.

Es bleibt ein und dieselbe Politik des Verhungern- und Sterbenlassens, die Moria möglich gemacht hat. Es bleibt ein unbarmherziges politisches Spiel der Verantwortungslosigkeit und der weiteren Entrechtung aller Menschen, die in den Lagern allein gelassen werden.
Die rassistische und mörderische Politik, die uns mit dem EU-Migrationspakt als „europäische Lösung“ verkauft wird, bedeutet nicht viel mehr als die weitere Entrechtung und ein Festhalten an der unmenschlichen Lagerpolitik – ein Festhalten daran, Menschen und ihre Rechte zur Spielmasse der Politik zu machen.  Von „Abschiebepatenschaften“ ist nunmehr die Rede. Wie verkommen muss man eigentlich sein, um sich ein Wort wie „Abschiebepatenschaften“ auszudenken.
Jede Krankheit, jede Vergewaltigung und jeder Rattenbiss sind das Ergebnis einer jahrelangen politischen Entrechtung. Sie waren stets Teil der gesamteuropäischen Lösung zur Restauration des europäischen Grenzregimes. Eine Entrechtung im Lichte der Öffentlichkeit. Vieles ist Jahr für Jahr immer und immer wieder schlimmer geworden. Moria und die griechischen Lager sind ein staatlich organisiertes Menschenrechtsverbrechen!
Nun ist Moria vielleicht Geschichte. Es ist Geschichte und dennoch sind wir keinen Schritt weiter. Das Lager ist weitgehend niedergebrannt und 13.000 Schutzsuchende darunter über 4.000 Kinder sind noch immer obdachlos. Denn obdachlos sind sie nun nicht erst durch den Brand, sondern bereits seit Monaten und Jahren. Das Lager Moria war nie ein Zuhause, das mit dem Brand zerstört wurde. Nicht allein der Brand, sondern die Existenz von Lagern wie Moria sind die Katastrophe!

Wenn die Friedensnobelpreisträgerin Europa und die Bundesrepublik ihre Werte nicht endgültig verraten wollen, muss die Zeit des Nichthandelns vorbei sein. Knapp 13.000 Menschen auf Lesbos hätten längst evakuiert werden müssen.

Dann müssen wir und Europa uns die Frage stellen, wie es sein kann, dass in Europa in den Lagern und auf dem Mittelmeer Zonen staatlich organisierter Menschenrechtsverletzungen entstehen konnten. Und diese Frage gehört nicht allein auf eine Kundgebung, sondern vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Wir fordern als Flüchtlingsrat Thüringen daher von der Bundesregierung, ihre Blockadehaltung umgehend aufzuheben und die sofortige Aufnahme mit dauerhaften Bleiberechten der Menschen zu organisieren! Wir fordern ein Moria-Tribunal!
Doch wir wissen, dass auch in Thüringen bei der Aufnahme und den Schutz von Geflüchteten längst nicht alles zum Besten gestellt ist. Dafür reicht ein Blick auf die Lagerunterbringung der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl, die rassistischen Übergriffe und nächtlichen Abschiebungen in Thüringen.
Die betroffenen Familien der gewaltvollen Ereignisse Dienstagnacht in dem Erstaufnahme-Lager in Suhl wurden kürzlich aus den griechischen Lagern aufgenommen. Aus einem Lager auf der Insel Samos. Auch der hartnäckige Druck der Seebrücke-Bewegung, die Proteste, Demonstrationen und Aktionen hatten es möglich gemacht, dass die Bundesregierung und das Land zumindest eine kleine Zahl von Kindern und Familien aus den Elendslagern herausgeholt hat. Das wurde uns als wichtiger Erfolg verkündet und für uns und all die Zurückgebliebenen ist und bleibt die Aufnahme dieser wenigen Familien zumindest ein Hoffnungsschimmer.
Doch in Thüringen angekommen blieb den allermeisten die fachmedizinische Versorgung verwehrt. Ihnen wurde versprochen, dass ihnen hier geholfen und sie behandelt würden.

Die aufgenommenen Familien gehören alle zu besonders vulnerablen Personengruppen – sie haben teilweise schwerwiegende Erkrankungen, sind traumatisiert und wurden gerade wegen dringend notwendiger fachmedizinischer Behandlungen hierher nach Thüringen geholt.
In dem Erstaufnahme-Lager in Suhl sind zwei Ärzte für die Behandlung und Untersuchung von knapp 600 Menschen zuständig. Mittlerweile haben uns zahlreiche Beschwerdebriefe erreicht, die wir übersetzt und gelesen haben. Im Falle einer Mutter, die im siebentem Monat schwanger war, hat die Familie Anzeige gestellt.

Trotz aller Versuche, dem medizinischen Dienst die massiven Schwangerschaftsbeschwerden zu beschreiben, trotz aller Versuche zu verdeutlichen, dass das Kind sich weniger und weniger bewegt, wurde ihr frauenärztliche Behandlung verwehrt und nie ein Krankenwagen gerufen. Bis es bereits zu spät war. Zusammen mit dem Familienvater wurden sie in ein Taxi gesetzt, um ins Krankenhaus zu fahren. Ihnen wurden Bustickets mitgegeben, um am selben Tag noch mit dem Bus zurück zu kommen. Im Krankenhaus konnte sie ihr Kind nur noch tot zur Welt bringen. Als wir die Familie zum ersten Mal persönlich treffen konnten, umklammerte der Vater das Foto seines toten Kindes und die Mutter ein selbst gesticktes Kissen, das sie für ungeborenes Kind gemacht hatte.
Es muss uns Kümmern, was mit den Menschen passiert, deren Aufnahme wir fordern! Es muss uns kümmern was mit den Menschen passiert, die in der Isolation der Thüringer Lager leben! Break the Silence! Die Familien fordern Gerechtigkeit!
Doch statt Gerechtigkeit erfahren sie Gewalt. Vergangenen Dienstagnacht dringen drei Securitys des Erstaufnahme-Lagers unter fadenscheinigen Gründen gewaltsam in die Wohnung der befreundeten Familie ein, mit der sie gemeinsam aus Griechenland gekommen waren. Sie schubsen und schlagen den Familienvater, um sich Zutritt zu verschaffen und verprügeln die Mutter, die das ganze zeitweise versucht zu filmen. Sie soll zu Boden gerissen und an den Haaren den Boden entlang auf den Flur gezogen worden sein. Fotos zeigen zahlreiche blaue Flecken, Blutergüsse und ausgerissene Haare der Frau.

Die Mutter, die wenige Wochen zuvor ihr Kind verloren hatte, versucht der befreundeten Familie zu Hilfe zu kommen und wird ebenfalls verletzt. Noch später in derselben Nacht versuchte die Security erneut der bereits verletzten Frau habhaft zu werden und zerrt sie vor der Tür ins Dunkel. Sie kann sich befreien. Am nächsten Tag werden sie von der Security bedroht und unter Druck gesetzt, die Videos zu löschen. Das haben sie nicht getan. Mit den Videos und ihren Zeugnissen öffnet sich die RefugeeBlackBox des Erstaufnahme-Lagers Suhl und wir fordern Gerechtigkeit!
Wir fordern die umfassende und lückenlose Aufklärung dieser massiven Gewalt und der Vorgänge in der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl und Konsequenzen für die entsprechenden Mitarbeiter*innen.

Wir fordern, dass die betroffenen Familien und alle anderen Menschen, die unter diesen Zustände in diesem Lager leben müssen, sofort auf die Kommunen und Städte verteilt und sicher aufgenommen werden!

Dann müssen wir uns die Frage stellen, wie es sein kann, dass unter der gegenwärtigen Landesregierung, die Missstände, die unterlassene medizinische Hilfeleistung, die massiven und fortdauernden Grundrechtsverletzungen und die brutale Gewalt gegen Schutzsuchende viel zu lange ohnmächtig hingenommen wurde. Wir fordern ein Suhl-Tribunal!

Wir teilen als Flüchtlingsrat Thüringen die Forderungen der Seebrücke Jena und fordern die Verantwortungsträger*innen dazu auf sie sofort umzusetzen. Wir und das Land Thüringen müssen jetzt dafür Sorge tragen, dass die Busse in den Startlöchern stehen und bereit sind, Schutzsuchende aus Griechenland und aus Suhl zu evakuieren. Busse der Hoffnung, die wir hier in dieser Stadt und in allen anderen Städten begrüßen wollen, um niemanden länger zum Sterben zurückzulassen.
No Justice, No Peace!

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Redebeitrag aus Jena

Ergänzung zu den Forderungen

Ergänzend zu den Forderungen der Seebrücke-Aktionswoche weisen wir auf einen Redebeitrag hin, der letzte Woche vor der Erfurter Ausländerbehörde gehalten wurde und dafür streitet, nicht bei Forderungen an politisch Verantwortliche stehen zu bleiben, sondern zu versuchen, dafür zu sorgen, dass das, was uns nicht passt, nicht mehr passiert — ganz im Sinne von „Alles muss man selber machen“ eben:

Vielen Dank an die Seebrücke, dafür, dass wir heute die Gelegenheit haben, dagegen zu protestieren, dass die Ausländerbehörde mit Corona beschlossen hat, keine Termine mehr zu vergeben und damit Geflüchtete und auch andere Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit z.B. ohne Papiere lässt.

Dagegen an die politisch Verantwortlichen die Botschaft zu richten, dass die Behörde ihren Job nicht macht, ist völlig angemessen. Wir richten uns aber nicht an Politiker*innen und auch nicht an Sachbearbeiter*innen, sondern als uns als Antirassis*innen. Und da finden wir, das Deutungsmuster – den Erklärungsansatz – Behördenversagen und rassistische Willkür nicht überzeugend. Denn was ist denn die eigentliche Aufgabe der Ausländerbehörde? Geht es in diesem Gebäude im Kern darum, Geflüchtete in Erfurt zu versorgen? Geht es darum, die Interessen von Menschen ohne deutschen Pass zu vertreten? Geht es in der Ausländerbehörde um die Bedürfnisse von denen, die man hier Ausländer nennt, und nicht Bürger*innen oder Menschen?

Wir wissen alle, da geht es nicht drum.
[weiter beim Infoladen Sabotnik]

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Ergänzung zu den Forderungen

Gewalt gegen Bewohner*innen der EAE Suhl – SEEBRÜCKE-Gründung und Protest in Jena

Erneut hören wir von gewaltsamen Angriffen auf Geflüchtete. In einer Massenunterkunft. Durch das dort angestellte Sicherheitspersonal. Im rot-rot-grünen Thüringen, das sich als „sicherer Hafen“ beweihräuchert. Zu den massiven gewaltsamen Übergriffen in der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl hat der Flüchtlingsrat Thüringen eine Pressemitteilung verfasst. Holt die Leute da raus!

Suhl ist kein Einzelfall. Immer wieder berichten Betroffene aus Unterkünften bundesweit. Die Empörung verpufft jedes Mal schnell wieder, der Skandal und vor allem Veränderung bleiben aus. Auch die Zustände in Suhl geraten öffentlich nicht das erste Mal in die Kritik: Im März wurden die damals über 500 Insass*innen in eine Zwangsquarantäne versetzt, inklusive massivem Polizeigroßeinsatz, exklusive medizinischer und hygienischer Versorgung. Schluss mit dem Lagersystem!

Umso wichtiger ist nach diesen Ereignissen die Solidarisierung mit den Betroffenen. Gegen Abschiebungen, gegen Isolation, gegen tödliche Grenzen, gegen rassistische Gewalt. In den nächsten Tagen gibt es zwei erste Gelegenheiten dazu:

https://scontent.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/120283080_2067066760097370_6079612297822880296_o.jpg?_nc_cat=111&_nc_sid=b386c4&_nc_ohc=PN3ZfKa7bGsAX8Se7GF&_nc_ht=scontent.xx&oh=3c322cd01f1fb7c7280790d05d888dd6&oe=5F9B803B

  • Heute am 2. Oktober 2020 um 18 Uhr auf dem Holzmarkt in Jena findet die offizielle Gründung der SEEBRÜCKE Jena Ortsgruppe statt. Sehr gut!
  • Am morgigen Samstag, den 3. Oktober 2020 um 10.30 Uhr findet eine Demo in Jena unter dem Motto „Wir haben Platz!“ statt. Startpunkt: Holzmarkt. Die SEEBRÜCKE Erfurt organisiert zur Demo eine GEMEINSAME ZUGANREISE von Erfurt aus. Treffpunkt: 8.50 Uhr Willy-Brandt-Platz // Abfahrt: 9.17 Uhr (Gleis 9) // Zwischenhalt in Weimar: 9.34 Uhr // Ankunft: 9.52 Uhr (Jena West)

Die Demo ist der Abschluss einer ganzen SEEBRÜCKE-Aktionswoche mit einer Reihe an Forderungen:

# Evacuate Now! Evakuierung jetzt!
1. Wir fordern eine sofortige humanitäre Lösung zur Aufnahme, Versorgung und Unterbringung aller Menschen, die in Griechenland und Europa Schutz und Zuflucht suchen!
2. Wir fordern, dass Europäische Mitgliedsstaaten wie die Bundesrepublik deutlich mehr Kapazitäten zur Aufnahme von Schutzsuchenden zur Verfügung stellen!
3. Wir fordern von der Landesregierung eine sofortige Umsetzung des versprochenen und im Koalitionsvertrag vereinbarten Thüringer Landesaufnahmeprogramms!
# No Lager Nowhere! Lager auflösen, Schutzsuchende dezentral unterbringen!
4. Wir fordern von der Thüringer Landesregierung, den zuständigen Ministerien und Behörden eine sofortige Verteilung aller 600 Menschen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl auf aufnahmebereite Kommunen und Städte!
5. Wir fordern von der Landesregierung und den Thüringer Kommunen und Städten die dezentrale Unterbringung von Schutzsuchenden in Thüringen!
6. Wir fordern die Stadt Jena, den Oberbürgermeister und das Migrationsmanagement dazu auf, unverzüglich Menschen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl aufzunehmen!
# Kein Mensch ist illegal! Abschiebungen stoppen, für Bleiberechte streiten!
7. Wir fordern von der Thüringer Landesregierung einen sofortigen Abschiebestopp für alle Herkunftsländer und die konsequente Absage an eine Politik der Abschiebung und Abschreckung!
8. Wir fordern von der Jenaer und anderen Ausländerbehörden die wohlwollende Prüfung von Voraussetzungen und die Nutzung aller Handlungs- und Ermessensspielräume zur Erteilung sicherer Aufenthalts- und Bleiberechte für alle „ausreisepflichtigen“ Personen!
9. Wir fordern die Jenaer Zivilgesellschaft zur praktischen Solidarität mit Menschen auf, die gegen ihre Abschiebung kämpfen und für Bleiberechte streiten!

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Gewalt gegen Bewohner*innen der EAE Suhl – SEEBRÜCKE-Gründung und Protest in Jena

Morgen (24.9.), 13.00, Erfurt: Protest gegen die Ausländerbehörde

Für morgen, den 24.9., 13.00 Uhr, ruft die Seebrücke Erfurt zu zu einer Kundgebung vor der Ausländerbehörde Erfurt (Bürgermeister-Wagner-Str. 1) auf:

Wo? Ausländerbehörde Erfurt (Bürgeramt, Bürgermeister-Wagner-Straße 1)

Wann? 13 Uhr

Liebe alle,

schon seit langer Zeit weisen wir auf die akuten Probleme mit der Ausländer*innen-Behörde in Erfurt hin. Noch viel länger existieren diese Probleme, unter anderem die Verweigerung von der Ausstellung elektronischer Aufenthaltstitel.

Nun entscheidet sich die Behörde wegen Covid-19 keine Termine zu vergeben. Sie stehen mit dieser absoluten Reaktion eher alleine auf weitem Flur.

Des Weiteren ist und bleibt die Koordination und Beauftragung von Abschiebungen Aufgabe dieser Behörde. Und dieser Aufgabe nehmen sie sich auch in der momentanen Situation an.
Abschiebungen sind in unseren Augen prinzipiell Verbrechen, Gewaltanwendungen an potentiell Schutzbedürftigen. Diese Priorisierung von Aufgaben lässt wiedermals auf rassistische Tendenzen in der Behörde schließen.

Rassistische Tendenzen in der Behörde, die sich um Belange von Betroffenen einsetzen sollte. Wir sehen da ein grundsätzliches Problem.

Die Probleme sind groß genug, als dass sogar der Stadtrat nicht nur darauf aufmerksam geworden ist, sondern auch seit längerem immer wieder versucht sich diesem Thema anzunähern. Auch im Antrag „Erfurt zum sicheren Hafen“ wurde diese Behörde thematisiert.

Vieles wird auf Personalmangel zurückgeführt, doch nach Informationen aus dem Stadtrat sind bereits seit längerer Zeit Mittel für weitere Stellen bereitgestellt, diese Stellen werden nur nicht besetzt.

Veränderungen? Nein, es folgt ein Kompetenzgerangel, unter dem vor allen Dingen Betroffene zu leiden haben. Der Stadtrat hält diesen Donnerstag eine aktuelle Stunde zu dieser Situation ab.

Wir begrüßen die Übernahme von Verantwortung und wollen mit Druck auf der Straße unterstützen, daher wollen wir uns mit euch noch während den Betriebszeiten (es gibt keine Öffnungszeiten) ab 13 Uhr bei der Ausländer*innenbehörde treffen. Die Kritik muss vor allen Dingen bei den Kritisierten ankommen, mit Betroffenperspektiven wollen wir gemeinsam mit euch wiedermals auf die Probleme hinweisen.

Auch wenn alle demokratischen Stadträt*innen herzlich zur Kundgebung eingeladen sind, bitten wir wie immer um den Verzicht von Partei-Symbolik auf unserer Veranstaltung. Wir freuen uns über euer Engagement und ihr seid gerne gesehen, lasst uns gemeinsam für Inhalte kämpfen!

Veröffentlicht unter General | Kommentare deaktiviert für Morgen (24.9.), 13.00, Erfurt: Protest gegen die Ausländerbehörde