Ergänzend zu den Forderungen der Seebrücke-Aktionswoche weisen wir auf einen Redebeitrag hin, der letzte Woche vor der Erfurter Ausländerbehörde gehalten wurde und dafür streitet, nicht bei Forderungen an politisch Verantwortliche stehen zu bleiben, sondern zu versuchen, dafür zu sorgen, dass das, was uns nicht passt, nicht mehr passiert — ganz im Sinne von „Alles muss man selber machen“ eben:
Vielen Dank an die Seebrücke, dafür, dass wir heute die Gelegenheit haben, dagegen zu protestieren, dass die Ausländerbehörde mit Corona beschlossen hat, keine Termine mehr zu vergeben und damit Geflüchtete und auch andere Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit z.B. ohne Papiere lässt.
Dagegen an die politisch Verantwortlichen die Botschaft zu richten, dass die Behörde ihren Job nicht macht, ist völlig angemessen. Wir richten uns aber nicht an Politiker*innen und auch nicht an Sachbearbeiter*innen, sondern als uns als Antirassis*innen. Und da finden wir, das Deutungsmuster – den Erklärungsansatz – Behördenversagen und rassistische Willkür nicht überzeugend. Denn was ist denn die eigentliche Aufgabe der Ausländerbehörde? Geht es in diesem Gebäude im Kern darum, Geflüchtete in Erfurt zu versorgen? Geht es darum, die Interessen von Menschen ohne deutschen Pass zu vertreten? Geht es in der Ausländerbehörde um die Bedürfnisse von denen, die man hier Ausländer nennt, und nicht Bürger*innen oder Menschen?
Wir wissen alle, da geht es nicht drum.
[weiter beim Infoladen Sabotnik]