Raus zum 8. Mai!

Ciclista! Ciclista! Antifascista!
Den Lenker in die Hand nehmen

Antifaschistische Fahrrad-Demo am 8. Mai
15 Uhr Domplatz, Erfurt

Antifaschistische Fahrrad-Demo am 8. Mai<br /> 15 Uhr Domplatz, Erfurt

Gedenken den Opfern, kein Vergeben den Täter*innen! 

Der 08. Mai 1945 wird oft als jener Tag bezeichnet an dem Deutschland vom Nationalsozialismus „befreit“ wurde. Doch wer genau ist gemeint, wenn von Befreiung die Rede ist? Fakt ist: Die Mehrheit der Menschen in Kaltland identifizierte sich mit der menschenfeindlichen Ideologie des Nationalsozialismus. Sie waren maßgeblich am Aufbau und Erhalt des Nazi-Regimes beteiligt, profitierten von ihm und verteidigten es. Zu behaupten, die deutschen Täter*innen wären vom Faschismus befreit worden, setzt sie mit jenen gleich, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden. So zu tun, als wäre die Mehrheit der Deutschen befreit worden, verschleiert die Mitschuld der deutschen Zivilbevölkerung an Faschismus, Krieg und der Shoa. 

Der 8. Mai bedeutet ein Ende des industriellen Massenmordes an Jüd*innen, Sinti*zze und Rom*nja, Antifaschist*innen, Kommunist*innen und anderen Menschen, die im faschistischen Weltbild als “nicht lebenswert” markiert wurden. Dank gilt den allierten Befreier*innen, die dem ein Ende gesetzt haben. Unvergessen bleibt der unverzichtbare Kampf der antifaschistischen Widerstandskämpfer*innen und Partisan*innen.

Nazis morden…

Immer wieder ist vom 8. Mai als „Ende des Faschismus“ die Rede. Aber trotz des Sieges der Alliierten über den faschistischen NS-Staat, blieb die deutsche Gesellschaft durchzogen von Nazis und ihrer Ideologie. Vom Bundestag bis in die Eckkneipe. Gewalt gegen Personen, die nicht ihrer faschistischen Ideologie entsprechen, ist nach wie vor fester Bestandteil neonazistischen Auftretens. Noch immer wird gemordet. Noch immer lauten die Motive: Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rassismus. Die rechtsterroristischen Anschläge von Mölln, Rostock, Nürnberg, Hamburg, Dortmund, Kassel, München, Hanau und Halle sind keine Einzelfälle. Sie reihen sich in die Jahrzehnte andauernde Kontinuität rechter Gewalt in Kaltland ein.

... der Staat macht mit.

Dass die Anzahl rechter Übergriffe und Gewalttaten weiter zunimmt, überrascht in Hinblick auf den Umgang des Staates und seiner Behörden mit Neonazis wohl kaum. Rechter Gewalt wird in Deutschland von staatlicher Seite nicht entgegengetreten – im Gegenteil: Polizei und Militär sind durchzogen von rechten Netzwerken, die der Staat letztlich selbst an die Waffen stellt. Dazu kommt ein Verfassungsschutz, der die militante Neonazi-Szene maßgeblich finanziert und damit den sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) mit aufgebaut hat. 

Im Gegensatz dazu werden diejenigen, die sich den Nazis aktiv in den Weg stellen, vom Staat mit Repressionen überzogen, ihre emanzipatorische und antifaschistische Praxis kriminalisiert. Zuletzt zeigte sich dies deutlich am Beispiel der Antifaschistin Lina E., die einen Eisenacher Neonazi verprügelt haben soll und dafür nun als Kopf einer „kriminellen Vereinigung an der Schwelle zum Terrorismus“ inszeniert wird.

Raus zum 8. Mai!

Schnappt euch eure Fahrräder und kommt am 8. Mai mit uns auf die Straße, um an den Sieg der Allierten über das NS-Regime und an die Befreiung der Menschen aus den Konzentrationslagern zu erinnern und um laut zu sein gegen die faschistischen Kontinuitäten in Staat und Gesellschaft. Dem erneuten Erstarken der Faschist*innen können wir nur gemeinsam begegnen: antifaschistisch, antirassistisch, feministisch, klimagerecht, entschieden gegen jeden Antisemitismus und in voller Solidarität mit den Betroffenen neonazistischer Gewalt! 

In diesem Wissen erinnern, gedenken, mahnen, danken, feiern und radeln wir am 8. Mai. Unsere Kämpfe widmen wir allen, die Nazideutschland und Post-Nazideutschland zum Opfer fielen und sagen:

8. Mai muss Mensch selber machen!

Wir solidarisieren uns mit https://www.ihrseidkeinesicherheit.org/almani/almani-2/ und auch wir fordern #EntnazifizierungJetzt.

* Kein Vergeben, kein Vergessen! Entnazifizierung jetzt! Gegen jeden Antisemitismus! Fight Racism! *

Corona: Wir befinden uns nach wie vor in einer Pandemie und bitten euch deshalb mit Covid-19 und Erkältungssymptomen nicht auf die Demo zu kommen. Außerdem bitten wir euch während der Veranstaltung einen Mund- und Nasenschutz zu tragen und 1,5 Meter Abstand zu halten.

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